Ja, ich will! 

Relaxed und entspannt zum Standesamt? Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Wer in Deutschland rechtskräftig, offiziell und vor dem Gesetz verheiratet sein möchte, kommt um den leidigen Papierkram für eine standesamtliche Trauung nicht herum.
Aber keine Angst. Heiraten ist eigentlich ganz einfach. Mit einer guten Organisation, Planung und Vorbereitung können Sie Ihrer Eheschließung entspannt entgegensehen.
Was Sie als Brautpaar vor dem Gang zum Standesamt wissen müssen, haben wir hier für Sie kurz zusammengefasst.


Ihr Leitfaden fürs Standesamt

Welche Dokumente sind notwendig?
Personalausweis oder Reisepass
– Geburtsurkunde / Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister (Bekommen Sie über das Standesamt im Geburtsort)
– Geburts-/Abstammungsurkunden gemeinsamer Kinder
– Heirats- und Scheidungsurkunde (aller früheren Ehen); bei minderjährigen Kindern aus Vor-Ehen das Scheidungsurteil mit Sorgerechtsbeschluss
– Beglaubigte Abschrift aus dem Eheregister / Sterbeurkunde des verstorbenen Ehepartners bei Verwitweten (nicht älter als 6 Monate)
– Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten, wenn ein Partner unter 18 Jahren ist
– Einbürgerungsurkunde im Original / Aufenthaltsgenehmigung und Nachweis der Staatsangehörigkeit
   Sie haben nur den Neben-Wohnsitz oder gar keinen Wohnsitz am Ort der Anmeldung?
– Neue Aufenthaltsbescheinigung vom Einwohnermeldeamt des Wohnortes (einfache Meldebescheinigung reicht hier nicht aus!)

Unser Tipp! Prüfen Ihre Dokumente, wie Personalausweis oder Reisepass, rechtzeitig (8-7 Monate vor der Anmeldung beim Standesamt) auf deren Gültigkeit. Eine Neuausstellung von Dokumenten oder die Erstellung beglaubigten Abschriften kann auch mal dauern.

Haben Sie Probleme beim Beschaffen der notwendigen Unterlagen? Hier hilft Ihnen Ihr zuständiges Standesamt gern weiter. In der Regel kann man die Vordrucke zur Beantragung von Urkunden etc. heute schon online abrufen. Sie, Ihr Partner oder Sie beide sind ausländische Staatsbürger? In solchen Sonderfällen fragen Sie direkt bei Ihrem Standesamt an. Es wird Sie genau informieren, welche Unterlagen für Ihren speziellen Fall benötigt werden.

Wann anmelden?
Ein Aushang des Aufgebotes bzw. eine „Bestellung des Aufgebotes“, wie früher üblich, ist heute nicht mehr erforderlich.
Wenn Sie alle Dokumente und Papiere zusammen haben, können Sie sich bei Standesamt anmelden. Die „Anmeldung zur Eheschließung“, Ihr erster Schritt zur Ehe, erfolgt frühestens 6 Monate vor dem Ja-Wort an Ihrem Wohnort. Heiraten kann man übrigens in jedem anderen deutschen Standesamt. Sollten Sie einen besonderen Ort bevorzugen, zeigen Sie das bei der Anmeldung an. Das sollte in der Regel kein Problem darstellen, da alle Unterlagen übermittelt werden. Theoretisch wäre auch eine Trauung sofort nach der Anmeldung möglich.
Unser Tipp! Haben Sie für Ihre Eheschließung einen bestimmten und für Sie besonderen Tag, Monat oder ein spezielles Datum im Kopf? Oder ein begehrtes Standesamt? Dann aufgepasst! Manche Standesämter nehmen schon bis zu 1 Jahr im Voraus Reservierungen an. Gleiches gilt für Trauungen außerhalb der normalen Öffnungszeiten (z.B. Sonntag).
Hier gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

Welche Kosten kommen auf Sie zu? 
Die reine Anmeldung kostet ca. 40 Euro. Eventuell entstehen zusätzliche Gebühren für die beglaubigten Kopien, das Stammbuch, Führung eines Doppelnamens oder für Trauungen am Wochenende, außerhalb der Öffnungszeiten und an anderen Orten/Räumlichkeiten. Rechnen Sie daher mit 100 bis 140 Euro.

Die Namenswahl!
Am besten sollten Sie sich schon bei der Anmeldung über Ihre Namenswahl nach der Hochzeit klar werden. Sind Sie sich noch nicht einig oder möchten Ihre ursprüngliche Entscheidung rückgängig machen, dann sollten Sie das Standesamt rechtzeitig – Minimum eine Woche vor Eheschließung – informieren. Eine Änderung des Ehenamens im Nachhinein ist nicht möglich. Ein bei der Eheschließung durch eine Erklärung bestimmter gemeinsamer Ehename ist unwiderruflich und hat für die gesamte Dauer der Ehe bestand. 
Sie müssen sich allerdings nicht auf einen gemeinsamen Ehenamen einigen. Jeder kann auch seinen Namen beibehalten.

Wie geht es weiter? Wer ist dabei?
Mit der Anmeldebestätigung wird auch der Termin zur Trauung verbindlich. Nun können Sie ggf. Ihre Trauzeugen über den Termin informieren. Aber, braucht man heute noch einen Trauzeugen? Laut geltendem Gesetz, nein. Viele Brautpaare finden es noch heute schön, wenn Geschwister oder gute Freunde ihren Segen für die Ehe geben. Ihre Trauzeugen sollten volljährig sein und ihren gültigen Personalausweis vorlegen können.
Generell entscheidet das Brautpaar selbst, ob oder wer bei der standesamtlichen Trauung dabei sein soll. Denken Sie bei Ihrer Planung daran, dass viele Standesämter nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen anbieten können.

Unser Tipp! Vergessen Sie nicht, Ihren Trauzeugen und auswärtigen Gästen eine Anfahrtsbeschreibung o.ä. zuzusenden. Außerdem wichtig! Geben Sie Aufgaben an Freunde, Verwandte oder professionelle Dienstleister ab und erarbeiten Sie gemeinsam eine Checkliste wer sich um was kümmert (z.B. Brautstrauß, Ringkissen u. Notfall-Package mitbringen, Gäste begrüßen, Plätze im Standesamt anweisen, Musik, Fotograf, Beschäftigung der Kinder, Gästetransport, Empfang) Wer ist Ansprechpartner für Ihre Gäste. Achtung! Je mehr verschiedene Leute einbezogen werden, desto mehr Organisationstalent ist gefordert.
Machen Sie mindestens 2 Tage vor dem Ja-Wort noch einmal einen Terminabgleich mit Ihren Trauzeugen. Legen Sie sich alle notwendigen Papiere (Personalausweis/Pass, Bestätigung der Anmeldung, Trauzeugenbescheinigung) und für Sie wichtigen Dinge an einem Ort bereit. Halten Sie sich an Ihren Ablaufplan. Notfalls geben Sie diese Informationen nochmal an Ihre Gäste.

Der Ablauf einer standesamtlichen Trauung!
Eine standesamtliche Trauung dauert ca. eine halbe Stunde. Das Brautpaar sollte eine Viertelstunde früher erscheinen, entweder zusammen. Oder getrennt – für den großen Auftritt der Braut. Vor Ort müssen sich beide – ggf. mit den Trauzeugen – beim Standesbeamten anmelden. An den Personalausweis denken! Währenddessen versammeln sich die Gäste im Standesamt. Die Trauzeugen sitzen neben dem Brautpaar. Nun folgt die Rede des Standesbeamten. Im Anschluss werden Braut und Bräutigam gefragt, ob sie die Ehe eingehen wollen.
Danach werden die Ringe getauscht. Sie möchten Ihre Ringe lieber später in einer freien oder kirchlichen Zeremonie tauschen, so können Sie auch auf den Ringtausch auf dem Standesamt verzichten. Nun kommt die schönste Formalität – der KUSS! Danach folgen die Unterschriften der Frischvermählten und der Trauzeugen im Ehebucheintrag, welches im Standesamt bleibt. Sie bekommen Ihre Hochzeitsurkunde.
Wussten Sie? Beim Eheschluss kommt es nicht auf die Unterschriften auf der Eheurkunde an, sondern einzig und allein auf Ihr Wort. Sie sind in dem Moment verheiratet, in dem Sie beide auf die Frage des Standesbeamten mit „JA“ geantwortet haben! So erklärt sich auch, dass Sie Ihr Ja-Wort klar, deutlich und unmissverständlich aussprechen. Anhänge, wie Ja, ich will“ oder „Ja, von ganzen Herzen“ sind erlaubt. Ein „Nein“ – wenn auch im Scherz – kann zum Abbruch der Trauung führen.

Sie planen im Anschluss keine freie oder kirchliche Zeremonie? Wollen aber für Ihre standesamtliche Trauung etwas Besonderes? Eine Trauung im Standesamt muss heutzutage nicht mehr bieder, altbacken, steif oder bürokratisch formal ablaufen. Wir helfen Ihnen gern bei der Gestaltung, der Deko oder unterstützen Sie bei der Suche nach einer alternativen Location für Ihre Trauung. Auch die Standesämter verstehen sich heute als Dienstleister, sodass Ihre eigenen Wünsche in die standesamtliche Trauungszeremonie einfliesen können. Ob persönliche Worte, Gedichte von Angehörigen, Anekdoten oder persönliche Worte der Brautleute. Eigene Musik oder Liveacts (Sänger) sollten angefragt und vorab gebucht werden.  

Heiraten im Ausland
Möchten Sie im Ausland heiraten? Hier ist es immer ratsam sich direkt an das ausländische Standesamt zu wenden und sich Auskünfte über die erforderlichen Dokumente (Übersetzungen etc.) einzuholen. Darüber hinaus sollte man sich über die Anerkennung der ausländischen Heiratsurkunde vor den deutschen Behörden und über den Nachweis der Eheschließung* in-formieren. (*Apostille = Echtheitsbescheinigung der ausländischen Heiratsurkunde). Bei Fragen hilft Ihnen auch direkt das Bundesverwaltungsamt weiter.
Oder fragen Sie im Reisebüro Ihres Vertrauens nach speziellen Hochzeits-Paketen. An vielen Zielen ist neben dem Honeymoon auch die Trauung möglich.



Tipps und Checklisten

 Keep Calm & Relax

Eines versteht sich von selbst; am Tag der Hochzeit ist man als Brautpaar höchst angespannt und aufgeregt. Mit ein paar kleinen Tipps & Tricks sind Sie für Ihren Hochzeitstag bestens gerüstet, um entspannt in die Ehe zu starten.


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